^WORKSHOP
Im Stream der Zeit
Das Interesse am Streaming und allem, was dazugehört, ist riesig.
Bei Moldenhauer demonstrierte der Workshop im Ruhrpott die
Abstände zwischen Playern, LAN-Kabeln und Musik-Files, die sich
preislich und im „Format" voneinander unterschieden
E
rw in T riefenbach, H iFi-Spezialist
des R ecklinghausener T rad itio n s-
händlers u n d STEREO PREM IU M
PARTNERS, m usste n icht lange über ein
Them a für den gem einsam en W orkshop
nachdenken: „W ir m üssen unbedingt was
ru n d u m s S tream ing m a ch e n “, b efand
er knapp. D enn auch im bevölkerungs-
reichsten deutschen L andkreis herrscht
reges Interesse am M usikhören über ein
H eim netzw erk, so die w ohl gültige Defi-
n itio n des englischen Begriffs.
U n d so „ strö m te n “ tatsäch lich jede
M enge H iFi-Fans zusam m en, um zu erle-
ben, was das Team um C hef Elm ar M ol-
denhauer für seine kleinen Ruhrfestspiele
aufgebaut hatte. Ü ber Ayons R öhrenvoll-
verstärker T riton III, der ein Paar DALI
H elicon 400 bespielte, sollten zunächst
vier Stream er aus unterschiedlichen Preis-
klassen zeigen, was sie d ra u fta b e n . Sie
w aren dafür m it identischen N etzkabeln
phasenkorrekt angeschlossen u n d zogen
sich A m ber R ubarths fantastisch räu m -
lich-plastisches „G ood M ystery“ vom Ser-
ver des H ändlers, das dieser zuvor von
d er STEREO H ö rtest-C D V II in voller
A uflösung d o rt abgelegt hatte.
C am b rid g e A u d io s S tream M agic 6
eröffnete den Reigen. Er gilt als Vorzeige-
Streamer der 1000-Euro-Klasse und deutete
die W eite dieser K unstkopfaufnahm e des
Chesky-Labels m ehr als n u r an. G reift ar
und tonal hom ogen erschien die Sängerin
vor dem tiefen H intergrund.
D ass es sich b ei d ieser V o rstellu n g
indes u m k au m m e h r als einen g elu n -
g en en E instieg in die au d io p h ile Liga
handelte, m achte der W echsel zum Atoll
ST100 klar, d er d en Titel n ach d rü ck li-
cher u n d m it gesteigertem Effet in Szene
setzte. N icht nur, dass die Energie in der
Stim m e gesteigert war, auch die dunklen
T rom m eln, die sie begleiten, bo ten den
„Seit meiner Jugend
beschäftige ich mich
mit hochkarätiger Mu-
sikwiedergabe und bin
fasziniert, wie deutlich
die Hochbit-Technik
deren Natürlichkeit, At-
mosphäre und Aura fördert. Gut, dass
,HD Tracks' jetzt auch von uns aus
zugänglich ist, da dieses Portal jede
Menge Pop in Top-Qualität bietet."
> Workshop-Teilnehmer Hans Straub
nachhaltigeren Kick, wirkten attackiger, die
gesam te D arbietung ausgeschlafener, und
zugleich zog der jedoch auch 1600 Euro
teure A toll das S pektrum weiter auf.
Moldenhauer-Mitarbeiter Erwin Triefenbach
steuerte die Streamer bequem vom iPad aus
W as die F asso n , K o n ze n tratio n u n d
K ontur der unteren Lagen betriffi, m usste
sich d er ST100 allerdings M aran tz’ m it
4000 Euro bereits w irklich gestandenem
N A -11S1 u n te ro rd n en . D essen T im ing
ersch ien aberm als fo rsc h er, d e r Bass
ungem ein fest u n d M iss R ubarth strah -
lend. So entwickelte der M arantz die über-
sichtlichere und neben allem Einsatz auch
reifere W iedergabe.
D e r R uf b e so n d e re r M u sik alität eilt
d en A y o n -K o m p o n e n te n v o rau s. U n d
d er S3 fü r satte 5700 E uro w u rd e ih m
gerecht. So entspannt, gelassen u n d doch
präzise a u f d em P u n k t sp ielen d h atte
d er N A -11S1 seine P erfo rm an ce n ich t
h in g ek rieg t. D as m ach te ein en b e to n t
Cambridge Audio StreamMagic6 (um 1000 Euro)
Atoll ST100 (um 1600 Euro)
54 STEREO 9/2014